Jeder macht Fehler. Klar kann man mal vergessen, in einem Satz ein überflüssiges Wörtchen zu streichen:
„Es war keine einfache Entscheidung, aber ich fühle mich mit damit wohl“
Es kann auch sein, dass mal ein Komma fehlt und damit der Sinn des Satzes verdreht wird (wer ahnt hier eigentlich was?):
Man glaubt ihm, dass er sich über das große Medieninteresse freut und ahnt: Er hat sich vorbereitet auf diesen letzten Auftritt.
Auch ein fehlendes s ist schnell übersehen:
„dann ist der nächste logische Schritt für mich, das ich sage, jetzt ist Schluss.“
Oder ein fehlendes Komma:
Das ist nicht sein Anspruch „wenn man so große Träume hat wie ich“
Und natürlich geschieht es beim Redigieren, dass Adjektive im falschen Kasus stehen bleiben:
Boys Körper ist nach 21 Jahren Training arg lädierten.
Oder auch ein Adjektiv und das zugehörige Nomen:
Sie waren immer in seiner Nähe, wenn Boy insgesamt neun internationalen Medaillen gewonnen hatte.
Aber alles in einem einzigen Artikel, der zudem nicht einmal sein eigenes Tempus in den Griff bekommen hat? Das zeugt schlicht und einfach von der Unfähigkeit, das wohl wichtigste journalistische Mittel, die Sprache, ordnungsgemäß zu benutzen. Weshalb man das mit dem Journalismus eigentlich auch gleich lassen könnte, denn unverständliche Texte werden wahrlich schon in ausreichender Menge produziert.
die örtliche Lokalpresse übertrifft den SPIEGEL-Artikel bei weitem, ich hab mal aufgezählt:
http://www.gribowski.de/2012/11/setzen-sechs/
Großartig, danke! Mein Favorit sind ja die „aufgetauchten Gebäudereste“…