In eigener Sache
In eigener Sache

In eigener Sache

Es mag an der Digitalisierung der Kommunikation oder ganz schlicht an dem Dasein als freier Journalist liegen, dass ich oft melancholisch an die Studentenzeit zurückdenke: Was konnte ich da noch alles lernen! Jetzt liegt die eigene Weiterbildung allein in meinen Händen, und Zeit bleibt dafür ohnehin keine. Deswegen bin ich immer recht glücklich, wenn ein Projekt des Weges kommt, das mir etwas Neues erzählt, mir andere Blickwinkel eröffnet, mich zum Lesen, Denken, Wissenwollen drängt.

Ein solches Projekt ist seit zwei Jahren das Literaturportal Bayern, das mir einiges beigebracht hat, ohne dass ich sicher sagen könnte, dass ich das nächste Mal alles besser machen könnte. Und ein solches Projekt ist seit ein paar Wochen die Veranstaltungsreihe „Stimmen der Roma“, deren begleitende Publikationen (Katalog und Blog) ich redaktionell betreue – was eine Menge Arbeit macht, wie man zweifellos an der Stille merkt, die hier in den vergangenen Wochen herrschte.

Dabei geht es nicht nur um die Sammlung und Ordnungen der ganzen Materialien für jenen Katalog, der vermutlich über 60 Seiten haben wird, sondern vor allem – was mich ja immer am meisten interessiert – darum, den richtigen Ton für dieses Thema zu finden, das eines der spannendsten ist, die ich in den vergangenen Jahren beackert habe. Immer wieder sprechen Sinti- und Roma-Künstler wie -Wissenschaftler von der Spannung zwischen der Bewahrung der eigenen Kultur und deren Öffnung für die Mehrheitsgesellschaft – ein aktuelleres, brisanteres Thema kann ich mir kaum vorstellen. Und über die deutsche Geschichte erfährt man während der Recherche ebenfalls einiges, das mir bislang noch völlig unbekannt war. Es ist schlichtweg unglaublich, wie ‚erfolgreich‘ man die Sinti und Roma aus dem öffentlichen Bewusstsein verdrängt hat.

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